Photography
Intervention
Landscape
Eine fortlaufende Serie, die Interventionen an Orten zeigt, die im Verschwinden begriffen sind. Sei es die Gletscher oder das Tote Meer, diese Orte verändern sich. Mit dieser Serie werfe ich ein Auge auf den Ort, um eine Verbindung zwischen mir und dem was ist herzustellen.
An ongoing series that shows interventions in places that are disappearing. Be it the glaciers or the Dead Sea, these places are changing, and with this series I keep an eye on the place to create a connection between me and what is.
photos (c) Nicole Weniger, 2023
what happens between the knots, Kunstraum Schwaz, 2024
Genauso unmittelbar kommunizieren die fünf Fotografien von Nicole Weniger mit dem Gletscher. Die Tirolerin war letztes Jahr Schwazer Stadtkünstlerin und wurde von Nadja Ayoub angefragt, weil sich ihre bereits bestehenden Fotografien so natürlich in das einfügten, was von den anderen Künstler:innen erarbeitet worden war. Auf den Fotos der Serie „Places with wounds“ sind jene Folien zu sehen, mit denen die Gletscher im Sommer oft eingepackt werden. Was wie eine fürsorgliche Geste anmuten könnte, hat eigentlich sehr pragmatische Gründe. Durch die Folien soll der vorhandene Schnee an Ort und Stelle gehalten werden, um Beschädigungen im Umfeld zu verhindern. Auf den Bildern liegen Menschen auf dem Plastik, strecken bemalte Hände in die Luft, von denen blaue Augen blicken. Die Menschen auf den Bildern stehen sowohl in Beziehung zueinander als auch zu dem jahrtausendealten Eis unter ihnen, das durch menschliches Einwirken langsam schwindet. Die echten Augen sind geschlossen oder abgewendet. Berührung ersetzt hier die Funktion des Auges: spüren ist wichtiger als sehen. Gleichzeitig wirkt es wie ein Versuch, dem Gletscher eine Wesenheit zu geben, die wir (endlich?) als schützenswert verstehen: mit etwas, das Augen hat, können wir in Beziehung treten, etwas, das uns anblickt, fordert uns auf, uns um sein Wohlehergehen zu kümmern. (Ausschnitt komplex Magazin)
Ubiquitous climate change and its effects are depicted in a sensitive interplay of physical touch and emotional nurture. The glacier, swathed in white blankets, is stroked and embraced. People embed themselves within it, as though they were part of it. Protective hand gestures with painted eyes recall the hand of Fatima – the most effective defence against the evil eye and jinn. They seem to speak through touch: “I see you!” – a declaration of love to an ever-dwindling yearning that concerns us all.
(Ausschnitt Text Nadya Ayoub)
exhibition photos: Aslan Kudrnovsky